Sana - die Geschichte eines ehrgeizigen Mädchens
Sana (Name geändert) aus der 12. Klasse ist seit ihrer Kindheit Schülerin der Schule Nr. 1 von Calcutta Rescue. Schon in jungen Jahren nahm sie ihr Studium und ihre Karriere sehr ernst. Die junge Sana wollte immer Ärztin werden.
Sie lebt mit ihrer Mutter, ihrer älteren Schwester und deren Sohn zusammen. Ihr Vater hat die Familie vor langer Zeit verlassen, was Sana sehr beunruhigt hat. Von Kindheit an sah sie zu ihrer Mutter auf, die sehr hart arbeitete, um die Familie zu ernähren. Ihre Mutter ist definitiv ihr Vorbild, da sie sie immer ermutigt, sich auf eine bessere Ausbildung zu konzentrieren, denn sie selbst stammt aus einer bestimmten Gemeinschaft, in der die höhere Bildung von Mädchen angezweifelt und nicht gefördert wird.
Schwierig wurde es für Sana, als ihre ältere Schwester wegen häuslicher Gewalt ihren Mann und die gemeinsame Wohnung verließ und mit einem kleinen Baby bei Sana und ihrer Mutter blieb. Zu dieser Zeit war Sana in der 11. Klasse und musste fast 10 Stunden für ihr Studium aufwenden, was nicht möglich war, weil sie sich um das Kind ihrer Schwester kümmern musste.
Sie entwickelte verschiedene psychosoziale Probleme wie Selbstmordgedanken, Versagensängste, sehr hohe Erwartungen an sich selbst, studienbezogener Druck von Familienmitgliedern, Selbstzweifel und Entscheidungsschwierigkeiten. Da sie aus einem zerrütteten Elternhaus stammt und sich vor einigen Monaten in der 11. Klasse für ein naturwissenschaftliches Fach eingeschrieben hatte, litt sie unter verinnerlichten Ängsten, die sich negativ auf sie auswirkten.
In Anbetracht ihrer Situation sind kognitive Verhaltenstherapie und unterstützende Therapie sowie regelmäßige Beratungssitzungen äußerst hilfreich für sie. Die Sozialarbeiterin Suchandra führte Gespräche mit ihr über die Kontrolle negativer automatischer Gedanken und Methoden zur Gedankenrekonstruktion. Nach einer Weile war Sana mit dieser Unterstützung in der Lage, ihre Selbstmordgedanken und Ängste zu kontrollieren.
Auch mit ihrer Mutter wurde regelmäßig kommuniziert, um ihr psychisches Wohlbefinden zu fördern.
Sana konzentriert sich nun voll und ganz auf ihr Studium, nimmt regelmäßig an Beratungsgesprächen teil, hilft sogar bei der Datenerfassung für eine Studie in den Slums, die Calcutta Rescue gerade durchführt und verbreitet das Bewusstsein für COVID in ihrer Gemeinde.
Sie möchte in ihrer Gemeinde im Bereich Geschlechter- und Frauenförderung arbeiten und bereitet sich auf die Prüfung für die Klasse 12 vor.
übersetzt und angepasst von Alexandra Heinrich
Suchandra bei der sozialen Arbeit